TRANSGRESSION

Premiere 2014 auf Kampnagel, Hamburg

Die Dekonstruktion des Ichs mithilfe von Erotik.
Verschmelzung als unmittelbare Erfahrung.
Die Auflösung des Individuums als Ziel.
Das Streben nach Kontinuität.

“Die Erotik ist eine innere Erfahrung. Sie führt zu nichts.” Georges Bataille

Die Basis für die Performance bilden die Theorien von Bataille.

EROTISM

Premiere am 12.05.2016 im Ballhaus Ost, Berlin

Erotik wird in der Regel mit Sexualität und Pornographie in Verbindung gebracht. Medial werden wir mit sexualisierten Bildern überschwemmt, Intimität wird beleuchtet, verhört und seziert. Die vermeintliche Offenheit kaschiert die nach wie vor bestehende große Unsicherheit und auch das Unwissen in Bezug auf Sexualität und Erotik. Eigene Phantasien finden kaum Raum, sich zu entwickeln.

Doch was ist Erotik eigentlich und welche Rolle spielt sie? Marie Golüke versucht dieser Frage in ihrer installativen Performance THE EROTISM nachzugehen und erstellt eine erotische Momentaufnahme aus intellektueller, medialer und vor allem persönlicher und individueller Sichtweisen. Ausgehend von Erotik als ein Paradox aus Schönheit und Zerstörung wird sie in erster Linie als eine innere Erfahrung verstanden, die zuerst bei sich selbst gesucht werden muss, bevor sie mit anderen geteilt werden kann. 

Eine Produktion von Marie Golüke in Kooperation mit dem Ballhaus Ost Berlin

Von und mit MARIE GOLÜKE Video 1 NADJA ROTHKIRCH, JESUS FERNÁNDEZ DE CASTRO Video 2 RP KAHL Technische Umsetzung JULIAN HERRFURTH


(c) Thomas Rusch

SHAME

Premiere am 21.03.2017 im Rationaltheater, München

Wir haben die Scham konstruiert. Sie aufgezogen und gedeihen lassen. Und nun befolgen wir ihre Regeln. Seit Jahrhunderten. Die Gesellschaft sagt, man solle sich schämen. Sie legt fest, wofür man sich schämen soll und wir tun dies ohne zu hinterfragen und verfolgen diejenigen, die es nicht tun. Scham kann Sicherheit bedeuten. Aber ist es auch Freiheit? Schamlosigkeit ist Provokation. Aber ist es auch Freiheit? Scham kann das Leben bestimmen. Scham bestimmt unser alltägliches Handeln.

Einvernehmliches Tabu-Verhalten – zum Teil in höchst unterschiedlicher Form - gibt es in allen Gemeinschaften der Welt. Dem Übertreten der scheinbar willkürlich festgelegten Obergrenze des Erlaubten folgen auch überall scharfe, soziale Sanktionen. Dabei gilt das Anheben der Schamschwelle als wesentliches Element der Zivilisation. Sie ist verantwortlich für ein Jahrtausende altes Regelwerk, das bis heute unser Zusammenleben bestimmt. Genau so lange impliziert Tabubruch Scham und Schuld und dient als Rechtfertigung für Bestrafung, Unterdrückung und Demütigung.
 
In SHAME möchten wir Scham als wesentliches Kriterium unserer Moralvorstelllungen hinterfragen und uns mit den Auswirkungen von Fremd- und Selbstzwängen auseinander setzen. Das Stück wirft Fragen auf, ohne den Anspruch zu haben Antworten zu finden. Scham kann das Leben bestimmen. Scham bestimmt unser alltägliches Handeln. Nach EROTISM versucht Marie Golüke mit SHAME sich einer neuen „BasisEmotion“ zu nähern. Die Frage nach dem Ursprung der Scham und der Schamlosigkeit führt zu peinlichen Situationen und schamlosen Gedanken.
 
Ein klassisches Drama bildet den Rahmen der Performance und Befragung über Scham und Schamlosigkeit in unserer Gesellschaft

Von und mit: MARIE GOLÜKE Künstlerische Leitung: MARIE GOLÜKE & JESUS FERNÁNDEZ DE CASTRO Dramaturgie: LAURA PAULINA KULKS Sounddesign: MARC DORENDORF Bühnenbild/Technik: JULIA ARBEITER Fotografie: MARIO STEIGERWALD Plakatfotografie & Video: THOMAS RUSCH Produktionsleitung: DIETMAR HÖSS 

Eine Produktion des RATIONALTHEATER MÜNCHEN e.V. in Zusammenarbeit mit dem BALLHAUS OST BERLIN, dem MONSUNTHEATER HAMBURG und dem JYM – Munich. Gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München und der Kulturbehörde Hamburg


(c) Thomas Rusch

 INSTINCT

Premiere am 15.11.2018 im Monsun.Theater, Hamburg

Auch im dritten und letzten Teil der Trilogie „Basismotivationen“ EROTISM - SHAME - INSTINCT lotet die Body-Art Performance Künstlerin Marie Golüke Grenzen aus, vor denen viele zurückschrecken und begibt sich auf die Suche nach der ursprünglichsten aller Motivationen, dem Instinkt. Ausgangspunkt Golükes künstlerischer Auseinandersetzung ist ihre These, dass die eigene Unterdrückung bestimmter Instinkte eines unserer größten Probleme der postmodernen Gesellschaft darstellt.

Der allgemeinen Annahme, der Mensch sei ein reines Vernunftwesen, setzt die Künstlerin an fünf Abenden ein sinnliches Medienspektakel entgegen: In einer multimedialen Arena entsteht ein poetisches Wechselspiel aus Performance, Sound- und Videoinstallation. Im Fokus steht der Performerinnenkörper, der für Marie Golüke als Sprachrohr ihrer Instinkte gilt und durch innere Impulse tänzerisch in Aktion tritt.  Sinnbildlich geht dabei die Moral mit dem Instinkt in den Ring und verhandelt den Spannungszustand zwischen bewusstem und unbewusstem, angeborenem und erlerntem, kultiviertem und unkultiviertem Verhalten. Die Besucher sind eingeladen, sich um die Manege zu gruppieren und nah am Geschehen mitzuverhandeln, inwieweit sich die Lebensqualität verändert, wenn man seinen Instinkten folgt oder eben nicht.  Teil der künstlerischen Recherche sind Interviews mit Männern und Frauen zwischen 18 und 60 Jahren, in denen deutlich wird, dass der Begriff „Instinkt“ in Bezug auf tierische Verhaltensweisen zwar sehr leicht zu beschreiben ist, dass aber in Bezug auf den Menschen noch großer Klärungsbedarf herrscht. Erfahren in künstlerischen Interventionen, bereitet Marie Golüke auch diesmal einen Rahmen, in dem die Zuschauer sich öffnen, miteinander ins Gespräch kommen und nach dem Stück den Diskurs in die Welt tragen können.

(c) Thomas Rusch